Einstellen der Polhöhe

 

Zum Einstellen der Polhöhe schwenkt ihr nun den auf den Stern im Osten oder Westen. Es ist nicht notwendig beide Himmelrichtungen zu berücksichtigen, also entweder ihr stellt die Polhöhe an einem Stern im Osten ein ODER an einem Stern im Westen. Da man mit den verschiedenen Richtungen im Okular und den damit verbundenen Korrekturen recht schnell durcheinander kommen kann, werde ich hier beide Fälle einzeln betrachten.

Ein Stern im OSTEN:

Habt ihr einen Stern im Osten herausgesucht, und das Teleskop auf den Stern geschwenkt, werdet ihr feststellen, dass sich auch das Fadenkreuz im Okular bzw. das Gitter im Display der Kamera um ca. - 45° gedreht hat. Das ist auch gut so und darf auf keinen Fall verändert werden! Im Okular habt ihr nun folgende Orientierung: Süden ist links oben und Norden rechts unten!

Wandert der Stern während der Beobachtung nach Süden dann müsst ich die Polhöhe steiler stellen, also das Ende mit der Gegengewichtstange (siehe Bild oben) weiter hochdrehen.

Wandert der Stern, wie in der 2. Abbildung aber nach Norden, dann müsst ihr die Polhöhe flacher stellen.

 

Ein Stern im WESTEN:

Habt ihr einen Stern im Westen herausgesucht, und das Teleskop auf den Stern geschwenkt, werdet ihr feststellen, dass sich auch das Fadenkreuz im Okular bzw. das Gitter im Display der Kamera um ca. 45° gedreht hat. Das ist auch gut so und darf auf keinen Fall verändert werden! Im Okular habt ihr nun folgende Orientierung: Süden ist rechts oben und Norden links unten!

Wandert der Stern während der Beobachtung nach Süden dann müsst ich die Polhöhe flacher stellen, also das Ende mit der Gegengewichtstange (siehe Bild oben) absenken.

Wandert der Stern, wie in der 2. Abbildung aber nach Norden, dann müsst ihr die Polhöhe steiler stellen.

 

Egal auf welcher Seite ihr nun die Polhöhe korrigiert habt, auch hier sollte das Ziel sein, dass sich der Stern in 10min nicht in Nord-Süd-Richtung entlang der Linie bewegt.

Je nachdem, wie genau ihr eure Montierung einscheinern wollt, solltet ihr jetzt wieder auf den Stern im Süden schwenken und noch einmal die Azimut-Ausrichtung prüfen und dann auch erneut die Polhöhe... Grob über den Daumen wird ein weiterer Iterationsschritt immer dann nötig, wenn ihr die Polhöhe um mehr als 1° verstellt habt. Vollmondnächte sind prädestiniert für das Einscheinern einer Montierung, denn wie ihr vermutlich erkannt habt, ist das Ganze nicht in 5 Minuten erledigt...

 

Falls ihr zu den Astrofotografen gehört, die ihr Equipment mit einem Windows PC steuern, bietet euch das EQAlign Project (englische Seite) eine interessante Software zum kostenlosen download an, die euch durch die gesamte Scheiner-Prozedur begleitet und dabei unterstützt. Aber auch wenn ihr diese Software einsetzt, solltet ihr euch diese Anleitung durchlesen, denn die Software "verlangt" im Prinzip das gleiche Vorgehen.

 

Ich wünsche Euch viel Erfolg und klare Nächte!

 

Fragen oder Anregungen? Schickt mir ne Mail, ich würde mich freuen!