Wer kennt das nicht, da ist es endlich mal wieder klar, kein Mond und nach einer guten Stunde ist die Optik zugetaut. Prima!
Jetzt könnte man natürlich in den nächsten Webshop klicken und sich ein Rundum-Sorglos-Heizungspaket bestellen, oder aber man legt selbst Hand an. Abgesehen vom unschlagbaren Preis, hat die Eigenbauvariante meiner Meinung nach einen eklatanten Vorteil ggü. den „fertigen“ Heizungen, denn sie ist auf Eure Optik abgestimmt. Kauft man eine Heizung, die auch noch regelbar ist, mag das auf den ersten Blick von Vorteil sein, aber zu wenig heizen bedeutet dennoch ein Zutauen, wenn auch langsamer, aber die Optik beschlägt trotzdem. Sollte das passieren dreht man die Heizung auf und enttaut so die Optik, bekommt allerdings je nach Teleskop direkt Turbulenzen, die die Abbildungsqualität negativ beeinflussen, wirklich befriedigend klingt das nicht, oder?
Im Handbuch für Sternfreunde, genauer im Kapitel „Die Taukappe und ihre Heizung“ wird eine Heizleistung von 5-10mW pro cm² Öffnung angegeben.
Für die Taukappe meines 80er ED APOs oder meines 80/400er Leitrohres ergibt sich aus der Empfehlung eine Heizleistung von etwa 0,5W wenn man innenliegend direkt die Frontlinse heizen würde. Da ich die Kappe aber von außen heize (Taukappendurchmesser ca. 10cm) habe ich die Leistung doppelt so hoch gesetzt, auf ca. 1W, die Taukappenheizung für das 8“ ACF liefert ca. 3,5W.
Meine Eigenbau-Heizungen habe ich nun seit über einem Jahr (Ende 2014) mit diesen Leistungswerten im Einsatz und seither keine Probleme mehr mit zugetauten Teleskopen.