Belichtungszeit

Die Belichtungszeit ist ein Punkt, der so pauschal nicht mit Standardwerten zu versehen ist. Als Daumenregel gilt die ISO so hoch wie nötig, die Belichtungszeit so hoch wie möglich! Weiter oben habe ich ja schon ein paar grobe Richtwerte in Abhängigkeit von der Brennweite der Aufnahmeoptik genannt, dennoch solltet ihr auf jeden Fall verschiedene Zeiten ausprobieren, dazu die Belichtungszeit so lange erhöhen, bis die Sterne zu leichten Eiern werden und dann wieder etwas zurückrudern. Ein wichtiger Aspekt für die Astrofotografie ist, dass wir hintergrundlimitiert arbeiten. Im Klartext bedeutet das, um wirklich das letzte Bisschen an Details aus den Bildern zu kitzeln, darf kein Pixel des Hintergrunds wirklich Schwarz sein (also die Farbwerte 0,0,0 haben). Um zu verdeutlichen was ich damit meine, hier mal ein Beispielbild:

Das Bild ist ein Subframe dieses Gesamtbildes: Markarjansche Kette

Wenn man das Histogramm des Subframes betrachtet, sieht es so aus: 

Auf den ersten Blick erkennbar, liegt der „Berg“ des Histogramms so weit vom linken Rand entfernt, dass keine Pixel wirklich schwarz sind und auch keine überbelichtet. Wenn möglich solltet ihr so ein Histogramm anstreben, bei der Wahl von Zeit/ISO. Je weiter der Berg des Histogramms aber nach rechts rückt, desto schneller brennen euch die Sterne aus, was dazu führt, dass sie lediglich weiß dargestellt werden, aber sämtliche Farbinformationen auf der Strecke bleiben. Daher greift auch hier die alte Weisheit: „Probieren geht über Studieren!“.

Wichtig zu erwähnen wäre noch, dass ihr auf jeden Fall einen Fernauslöser/Timer für eure Kamera nutzen sollet. Mit jeder Berührung der Kamera mit den Fingern bringt ihr Schwingungen ins System, die sich auch gern auf das Bild übertragen (verformte Sterne).